Die kostbare Zeit

Geschichte für Groß und Klein – Die Einteilung der kostbaren Zeit im Leben

„Die Zeit rast mir davon“, klagt der alte Lohmann. „Kaum hat man den Frühstücksteller beiseite gestellt und ein bisschen in der Zeitung geschmökert und vielleicht noch dies und das erledigt, ist auch schon wieder Zeit fürs Mittagessen. Und das geht dann den restlichen Tag so weiter.“
Er schüttelt den Kopf. „Und ich dachte, es würde besser werden mit dem Alter. Ha! Pustekuchen. Die Zeit tritt nicht kürzer. Sie lässt sich auch nicht festhalten, vor allem in dieser Jahreszeit nicht.“
„Opa, es ist nicht logisch, was du sagst. Die Zeit ist immer gleich lang, es kommt uns nur so vor, als renne sie“, meint Stefan, der seinem Großvater im Garten half. Das hat er schon als kleiner Junge gern getan und heute ist Opa so alt, dass er es allein auch nicht mehr schaffen kann.
„Sie rennt wirklich, besonders, wenn man viel zu tun hat. Und sie eilt noch mehr davon, wenn man viele neue Ideen hat, die man gerne verwirklichen möchte.“
„Hast du neue Ideen, Opa?“
Der lachte heiser. „Oh! Ich kann sie gar nicht zählen, so viele sind es. Und neue Bücher habe ich auch, die gelesen werden wollen. Zwei Stapel warten und ganz oben sitzt die Zeit und dreht mir eine lange Nase.“
Stefan nickt. „Ich verstehe, was du meinst. Manchmal geht es mir ja auch so. Vor allem dann, wenn ich vor einer wichtigen Prüfung stehe.“
„Der größte Gegner ist die Zeit.“ Der alte Lohmann nimmt die Mütze ab und kratzt sich hinter dem Ohr. Das tut er immer, wenn er nachdenkt. „Und der beste Freund. Das ist sie auch.“
„Dann sollten wir uns nun etwas von der kostbaren Zeit nehmen, uns unter den Birnbaum auf die Bank setzen und unser interessantes Gespräch fortsetzen!“, meint Stefan und steuert die Bank an. Der Großvater folgt ihm bereitwillig. Die kostbarste Zeit ist nämlich die, die man mit anderen Menschen und einem guten Gespräch verbringen kann.

© Elke Bräunling & Regina Meier zu Verl

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