Der schöne schöne Waldpilz

DER SCHöNE WALDPILZ

 

Der schöne schöne Waldpilz
Ein Gedicht über die Eitelkeit

Ein prächt’ger Pilz am Waldrand stand
in einem Bett aus Moos,
und ein Mensch, der ihn hier fand,
der staunte: “Wie famos
du bist! So wunderschön
perfekt. Dich lass ich stehn.”

Der prächt’ge Pilz am Waldrand rief:
“Ich bin so toll, seht her!”
Doch jeder, der vorüber lief,
wollt’s bald nicht hören mehr.
Ein eitler Pfau, der stört,
weil er nicht hergehört.

Es war, als würde keiner mehr
ihn sehn im ganzen Wald.
Kein Mensch, kein Tier kam zu ihm her.
Das wunderte ihn bald.
Was nutzt’ es, schön zu sein
und prächtig und … allein?

Das grämte diesen Prachtpilz sehr.
Er fühlte sich auch schlapp,
und faulig riechend immer mehr,
dann fiel der Hut ihm ab.
Da lag er, nackt und kahl.

Das Schönsein ward zur Qual.

© Elke Bräunling

 

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Der schöne, schöne Steinpilz, Bildquelle © dustinthewind/pixabay

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