Die schlummernden Herzen im Schnee

Wintergeschichte für Senioren zum Vorlesen – Eine liebevolle Botschaft zum Valentinstag

Einmal hatte ein Mann mit seiner kleinen Tochter im Herbst zwei Herzen, die einander umschlangen, gemalt. Nicht mit Malstift oder Pinsel, nein, mit Blumenzwiebeln, die sie in der Wiese vor dem Haus in die Erde steckten. Ein weißes Schneeglöckchenherz und ein lilafarbenes Krokusherz.
Der Winter, der jenem Herbst folgte, war hart. Er sorgte dafür, dass der Boden tief gefroren und von Schnee bedeckt war. Auch noch zu Februarbeginn.
Ganz aufgeregt waren die beiden ‚Herzensgärtner’ deshalb. Jeden Tag schauten sie vom Küchenfenster auf die Schneewiese hinab. Tief und fest schlummerten die Blumenzwiebeln in der kalten Erde. Nichts tat sich. Gar nichts. So lange und frostig hatte der Winter in dieser milden Gegend selten verharrt.
„Ich verstehe das nicht“, sagte der Mann. Besorgt schaute er auf den Kalender. In wenigen Tagen war Valentinstag. Weiß und lilafarben sollten die beiden Herzen auf der Wiese bis dahin blühen. So hatte er es sich erträumt.
„Was haben wir nur für ein Pech!“ Der Mann war verzweifelt. „Wie soll ich ihr denn sonst sagen, dass ich sie liebe?“
Er blickte zum Nachbarhaus hinüber. Ob sie, die Frau seiner Träume, noch an ihn dachte? Trotz des Streits, den sie im Herbst gehabt hatten? Wie gerne hätte er sie durch die Blume um Verzeihung gebeten und ihr gesagt, dass er für immer mit ihr zusammen sein wolle!
„Wir haben kein Glück!“, murmelte er. „Sie glaubt mir nichts mehr und sie wird auch nicht mehr zu uns zurückkommen.“ Er schüttelte den Kopf und wandte sich ab, um nicht in die traurigen Augen seines Kindes zu blicken.
Das war gut so, denn das kleine Mädchen lächelte versonnen, fast ein wenig spitzbübisch.
Die Tage vergingen und dann war er da, der 14. Februar, der Tag der Liebenden.
Traurig sah der Mann am Morgen aus dem Fenster. Es hatte frisch geschneit und dort, wo die Blumenherzen unter der Schneedecke schlummerten, hatte jemand frische Spuren in den Schnee getreten. Daneben standen ein Schneemann, eine Schneefrau und ein Schneekind.
Verblüfft starrte der Mann auf die Schneemannfamilie und auf die Fußspuren. Sie bildeten zwei Herzen, die einander umschlangen und festhielten, und darunter standen in Großbuchstaben drei Worte:
„ICH … DICH … AUCH !!!“

© Elke Bräunling

 

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Ein Herz im Schnee, Bildquelle © Jill111/pixabay

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