Der Beginn der Weihnachtszeit
Der Beginn der Weihnachtszeit
Besinnliche Adventsgeschichte für Groß und Klein
Geigenspiel und Adventsstimmung im Städtchen
Ein alter Geiger bringt mit seinem warmen, stillen Spiel die Menschen auf dem Marktplatz zum Innehalten. Für einen Moment ist alles ruhig – und die Weihnachtszeit beginnt mit einem Hauch von Zauber und Menschlichkeit. Eine berührende Geschichte, perfekt für Adventsabende und Seniorengruppen mit Kurzfassung in einfacher Sprache und Fragerunde.
Der Beginn der Weihnachtszeit
Ein Fremder schlurfte über den Marktplatz. Am Brunnen blieb er stehen und blickte über den Platz. Er lächelte, dann zog er einen verschlissenen Geigenkasten aus seinem Rucksack, stellte ihn auf den Brunnenrand, entnahm ihm die Geige und hob sie ans Kinn. Zaghaft strich er mit dem Bogen über die Saiten, stimmte sie ein wenig ein und begann zu spielen.
Für einen Augenblick verharrte das Leben im Ort in Stille, so zauberschön klang die Melodie.
Schön und fremdartig und doch seltsam vertraut. Ein Lied, das glauben ließ, man sei zuhause, geborgen und im Reinen mit sich selbst.
Der Trubel im Kaufhaus nebenan verstummte, die Menschen blieben stehen, spitzten die Ohren und gingen zu dem Fremden am Brunnen hinüber. Auch in den Wohnungen wurden Radios und Fernseher ausgeschaltet. Man öffnete die Fenster und lauschte der Musik. Ruhig war es ringsum geworden. Lediglich das Quietschen eines Einkaufswagens, in dem die alte Hanni ihr Hab und Gut verwahrte, unterbrach die Stille.
Wer war der alte Mann mit dem gebräunten Gesicht, das von einem langen weißen Bart umrahmt war. Ein Magier? Er spielte und spielte und die Menschen lauschten wie gebannt. Schön war es, unwirklich, ein bisschen unheimlich fast. So etwas hatte man noch nie erlebt. Es herrschte eine Stimmung, in der man beinahe das Atmen vergessen konnte.
Selbst Hanni, die sich nur schwer beeindrucken ließ, hatte nun angehalten. Ein wenig abseits von den anderen blieb sie stehen und faltete andächtig die Hände. In ihren Augen blitzten Tränen, die dann über ihr schmutziges Gesicht kullerten. Niemand beachtete sie, alle Augen waren auf den Alten gerichtet, der seiner Geige immer wieder neue Melodien entlockte.
In diesem Augenblick blitzten an der Tanne neben dem Kaufhaus die Lichter auf. Sie tauchten den kleinen Platz in ein warmes, funkelndes Licht, das in den Herzen der Menschen eine stille Freude auf die Weihnachtszeit erweckte.
Das Geigenspiel brach ab. Die Menschen applaudierten, einige zückten ihre Geldbörsen und warfen Münzen in den Geigenkasten.
Der Alte verbeugte sich zum Dank. Dann nahm er die Münzen, packte sein Instrument sorgfältig wieder ein und schnallte sich den Rucksack mit dem Geigenkasten auf den Rücken.
Leise, wie er gekommen war, ging er wieder. Doch zuvor hielt er bei der alten Hanni an, drückte ihr die Münzen in die Hand und sagte: „Frohe Weihnachten!“
© Elke Bräunling & Regina Meier zu Verl

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Kurzfassung
Der Beginn der Weihnachtszeit
Kurze Fassung in einfacher Sprache
Ein alter Mann kommt an einem Adventstag auf den Marktplatz.
Er stellt seinen alten Geigenkasten neben den Brunnen.
Bedächtig holt er die Geige heraus und beginnt zu spielen.
Seine Musik ist schön und warm.
Überall im Städtchen kehrt nun bald die Stille ein.
Die Menschen bleiben stehen und lauschen der Musik.
Sogar im Kaufhaus verstummt der Trubel.
Auch die alte Hanni mit ihrem klappernden Einkaufswagen hält an und faltet die Hände.
Alle sind bewegt, manche haben Tränen in den Augen.
Es dämmert. An der großen Tanne blinken die Lichter auf und der ganze Marktplatz leuchtet.
Der Geiger beendet sein Spiel.
Die Leute werfen Münzen in seinen Kasten.
Der alte Geiger dankt.
Dann nimmt er die Münzen und schenkt sie der armen Hanni.
Dann wünscht er ihr „Frohe Weihnachten“ und geht still weiter.
So leise, wie er gekommen ist.
© Elke Bräunling
Fragerunde für Senioren
1 Kennen Sie solche Musiker aus Ihrer Stadt? Menschen, die plötzlich eine warme Stimmung verbreiten?
2 Erinnern Sie sich an ein Lied oder eine Melodie, die Sie sofort berührt?
3 Gab es in Ihrer Kindheit Weihnachtsmusik auf dem Marktplatz oder in der Kirche?
4 Welche Instrumente verbinden Sie mit Advent und Weihnachten?
5 Haben Sie selbst früher ein Musikinstrument gespielt oder wollten es gern?
6 Kennen Sie Menschen wie die alte Hanni, stille, bescheidene Personen mit viel Geschichte?
7 Wann hat Sie zuletzt eine kleine Geste eines fremden Menschen sehr bewegt?
8 Was macht für Sie persönlich den Beginn der Weihnachtszeit spürbar?
Lichter? Musik? Düfte? Kälte? Erinnerungen?


Das ist so eine schöne und weihnachtliche Geschichte. Danke für’s Erzählen.
Ich wünsche einen guten zweiten Adventssonntag.
Dankeschön, du Liebe!
Wir wünschen dir auch eine wundervolle Adventszeit mit der Gelegenheit, viele schöne Fotoeindrücke einzusammeln.
Lieber Gruß
Ele