Mama und das Fasten
Frühlingsgeschichte für Senioren zum Vorlesen – Fröhliche Fastengeschichte mit einem Augenzwinkern
Mama hat ein schlaues Buch gekauft. Ein Kochbuch. Nicht, dass Mama sonst keine Kochbücher besäße, aber nicht so eines. Eines zum Abnehmen nämlich. Für die Fastenzeit. Und die Fastenzeit, sagt Mama, ist jetzt. Bis Ostern. Von Aschermittwoch an.
Papas Augen flattern nervös. Neue Mama-Rezepte nämlich machen mächtig hungrig. Und wenn Papas Augen flattern, fängt es im Magen von Mara an zu grummeln und Max überlegt, ob er dieses Mal nicht gleich bei Oma petzen soll. Die nämlich weiß es am besten, wie es sich anfühlt, wenn Mama etwas Neues kocht. Mit Kochen nämlich hat Mama wenig am Hut.
Papa, Mara und Max wollen meutern, doch Mama sagt: “Ein paar Kilo abnehmen schadet keinem von uns. Also, wir fasten und Basta!”
Basta. Eigentlich, finden Mara und Max, schmeckt das Fastenessen dann gar nicht so übel. Viel besser ist es als die Gerichte aus der Tiefkühltruhe oder aus den Dosen, die es sonst gibt, weil’s schnell gehen muss. Nein, Fastenessen ist spannend. Jeden Tag gibt es etwas Neues. Feine Sachen, die die Geschwister noch nie gegessen haben. Auch die Teller sind irgendwie viel voller als sonst.
“Ballaststoffe”, sagt Mama.
“Fasten macht satt”, meint Max.
“So viel Nachtisch hatten wir noch nie”, freut sich Mara.
“Man muss ja auch nicht ständig Fleisch essen”, meint Papa und streut sich dick Käse über die GemüsemitKartoffel-Platte. “Fleisch ist ungesund.”
“Gesund essen ist toll”, ruft Mara und klatscht in die Hände. Und alle freuen sich.
Alle? Nun, Mama blickt von Tag zu Tag gequälter drein. “Eine dumme Idee, dieses Fasten”, sagt sie eines Tages.
Erstaunt blicken Papa, Mara und Max Mama an.
“Ja”, nickt Papa dann, “du hast viel Arbeit damit, nicht?”
“Und du musst immer frisches Obst und Gemüse kaufen”, meint Max. “Ganz schön stressig ist das.”
“Und wenn du Lust auf Fleisch oder Schokolade oder ein Glas Wein hast, musst du immer ans Fasten denken und das tut richtig weh und überhaupt…”, versucht Mara Mama zu trösten.
Die aber schüttelt den Kopf. “Nein”, ruft sie. “Das ist es nicht. Ich … ich … Ihr dürft aber nicht lachen, ja?”
Sie zögert, ihre Stimme wird ganz leise, dann flüstert sie:
“Ich habe mit dem Fasten schon drei Kilo zugenommen.”
Und schnell hält sie sich die Ohren zu, weil Papa, Mara und Max nun doch lachen müssen. Laut und schallend.
© Elke Bräunling
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Viel Spaß damit!
🙂
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Mamas Fastenteller, Bildquelle © Andy333/pixabay
Frühlingsgeschichte für Senioren zum Vorlesen, bei Veranstaltungen u. geselligem Beisammensein, im Seniorenheim und/oder Zuhause