Gemütlicher November oder so

Fröhliche Novembergeschichte für Groß und Klein – Hygge-Kuschelzeit mit Gemütlichkeit, Tee und Büchern

„Warum schimpfen die Leute alle über den November? Ich mag diesen Monat sehr. Es gibt noch keinen Weihnachtsstress, der Garten ist versorgt und endlich hat man Zeit und Muse für ein gutes Buch bei einer Tasse Tee, schön auf dem Sofa unter der Decke gekuschelt!“, sagt Oma Jette und seufzt zufrieden. „Wie gemütlich das doch ist!“
„Dass ich nicht lache! Haha!“ Ihre Schwester, meine Großtante Jule, kichert. „Du hast doch Hummeln im Hintern und kannst nicht länger als ein paar Minuten still sitzen! Und was, bitte, ist ein gutes Buch? Gibt es denn auch schlechte Bücher?“
Ich muss nun auch lachen, denn das mit Omas „gutem“ Buch begreife ich nicht.
„Kann man das denn nur im November lesen?“, erkundige ich mich.
„Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten“, meint Oma Jette. „Zunächst muss man unterscheiden, welches Buch gut ist und welches schlecht und außerdem kann man da sehr unterschiedlicher Meinung sein.“
„Aha!“ Tante Jule nickt. „Da wissen wir ja nun Bescheid. Oder auch nicht? Dass du aber auch immer um den heißen Brei reden musst, Jette!“
„Brei mit Zimt?“, frage ich. Das mit guten oder schlechten Büchern ist mir gerade egal, ich lese nur die, die mir gefallen und die spannend und lustig sind. „Gibt es denn bei deinem Kuscheln und Teetrinken auch etwas zu essen? Außer Brei und so?“
„Also Brei gibt es schon einmal gar nicht, der könnte aufs Buch tropfen und Bücher sind wertvoll.“ Oma Jette grinst nun auch.
„Bei den schlechten Büchern wäre das doch nicht so schlimm, oder? Ich habe da ein Buch, das ich so gar nicht leiden mag!“ Ich verziehe angeekelt das Gesicht und hole mein Mathebuch. Das ist wahrlich kein gutes Buch für mich.
Oma Jette seufzt.
„Damit ist es nun ja wohl vorbei mit der Gemütlichkeit“, murmelt sie und schimpft gleich noch ein wenig über den November, dem es irgendwie auch nicht gelingt, ihr die Ruhe zu bringen, die sie sich wünscht.
Sie legt ihr gutes Buch zur Seite und greift nach dem Mathebuch. Dann bin ich an der Reihe und muss mit ihr Mathe pauken. Den ganzen Nachmittag, weil Oma ja nun Zeit hat. Und ich muss ehrlich sagen: November ist echt blöd. Kein Wunder, dass man da oft schlechte Laune hat. Oma erklärt mir dann noch, dass ein Mathebuch keines von den schlechten Büchern ist, aber das glaube ich ihr nicht. Ich bestehe darauf, dass sie mir nach dem Üben aus dem dicken Geschichtenbuch vorliest, das wir beide so gern haben, und eines weiß ich sicher: Nie wieder werde ich ein Schulbuch holen, wenn es um gute oder schlechte Bücher geht. Ganz sicher nicht.

© Elke Bräunling & Regina Meier zu Verl


Gemütlichkeit, Bildquelle © FotoRieth/pixabay

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