Eine Kerze für den Bürgermeister

Eine Kerze für den Bürgermeister

Adventsgeschichte für Klein und Groß

Titel + Illustration: Mann im Bett, vor ihm eine rosafarbene leuchtende Kerze Der bunte Traum des Bürgermeisters

„Viele kleine Lichter machen eine Stadt hell.“

Manchmal beginnt das Bunte im Leben mit einem Traum – und mit einer einzigen Kerze.
Diese Adventsgeschichte erzählt von einem Bürgermeister, der lernt, wie viele kleine Lichter zusammen ein helles, fröhliches Ganzes ergeben können.
Mit einfacher Kurzfassung und Fragerunde.

 

 

Eine Kerze für den Bürgermeister

Einmal träumte der Bürgermeister einer kleinen Stadt einen schönen Traum. Das war etwas Besonderes, denn er träumte nur selten. Und es war sogar ein sehr besonderer Traum:
Ein kleiner Engel war zu ihm gekommen. Er hatte einen großen Korb dabei, darin lagen Kerzen. Viele rote und weiße, gelbe, blaue, grüne, pink- und rosafarbene. Ein buntes Kerzenfarbenmeer.
„Dieses Bunt ist für dich“, sagte der kleine Engel zu dem Bürgermeister. „Du hast dir einmal gewünscht, dass deine Stadt eine fröhliche Stadt ist und dass die Menschen, die hier leben, weniger an ihre Sorgen und mehr an das, was sie fröhlich stimmt und was ihnen Freude bereitet, denken mögen. Wer immer über das Graue im Leben nachgrübelt, hast du gesagt, wird das Bunte kaum sehen und sich daher auch nicht darüber freuen können. Das waren deine Worte und damit hast du recht.“
Der Bürgermeister erinnerte sich. Schon lange wünschte er es sich, dass die Menschen nicht alles im Leben so schwer nähmen und einander öfter ihre Freude zeigen könnten. Gerade in der Weihnachtszeit.
„Ein bisschen verliert das Graue mit dem Bunt seine Traurigkeit“, sagte der kleine Engel noch, bevor er sich verabschiedete. „Und nun wünsche ich dir und den Menschen deiner Stadt alles Gute und eine wunderbunte, fröhliche Weihnachtszeit.“
„Aber …“, rief ihm der Bürgermeister hinterher. „Aber wie kann ich die Herzen meiner Bürger mit bunten Kerzen erreichen? Sie … sind doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“
„Viele kleine Tropfen füllen ein Fass. Viele kleine Tropfen vermögen auch einen heißen Stein zu kühlen“, hallte es von weither zurück. Dann war der kleine Engel verschwunden.
Das Herz des Bürgermeisters pochte heftig, als er erwachte. Was für ein seltsamer Traum! Oder war es eine Botschaft gewesen? Sollte er es wagen und jedem Bürger zum Advent eine Kerze schenken? Was für eine Vorstellung! Über ihn lachen würden man. Aber wäre dieses Lachen denn nicht auch schon so etwas wie ein Tröpfchen auf den heißen Stein?
Der Bürgermeister öffnete die Augen und musste lachen. Eine Kerze lag vor seinem Bett. Sie war pink.

© Elke Bräunling

Eine Fortsetzung dieser Geschichte findest du hier: Für jeden ein Licht

Illustration: Mann im Bett, vor ihm eine rosafarbene leuchtende Kerze

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Kurzfassung

Eine Kerze für den Bürgermeister

Kurze Geschichte in einfacher Sprache

Der Bürgermeister hatte einen Traum.
Ein kleiner Engel brachte ihm einen Korb voller Kerzen:
rote, weiße, gelbe, blaue und sogar pinke!
„Du wolltest doch, dass deine Stadt fröhlich ist,“
sagte der Engel. „Bunte Kerzen machen Herzen leicht.“
Der Bürgermeister nickte.
Ja, das hatte er sich gewünscht.
Weniger Sorgen. Mehr Freude.
„Aber kann eine Kerze so viel bewirken?“ fragte er.
Der Engel lächelte.
„Viele kleine Lichter machen die Welt hell.“
Als der Bürgermeister erwachte, musste er lachen.
Vor seinem Bett lag eine pinkfarbene Kerze.
Vielleicht… sollte er wirklich jedem Menschen eine schenken?
Und vielleicht… würde seine Stadt dann wirklich ein wenig bunter glänzen.

© Elke Bräunling

 

Fragerunde

* Hast du schon einmal jemanden mit einem kleinen Licht überrascht?
* Welche Farbe hätte deine Adventskerze heute?
* Glaubst du, dass kleine Gesten Großes bewirken können?
* Womit kann man einem Menschen Freude machen – ganz ohne Geld?
* Kennst du jemanden, der ein „kleines Licht“ nötig hat?
* Welche Farbe macht dich fröhlich?
* Was ist für dich ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein – im guten Sinn?
* Wenn du Bürgermeister wärst, womit würdest du Freude schenken?

 

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