Die erste Hyazinthe
Die erste Hyazinthe
Fröhliches Gedicht zum Schmunzeln – Ein kurzer Wunsch nach Liebe
Die erste Hyazinthe
steht auf der Fensterbank.
Sie ist tiefblau wie Tinte,
ihr Körper zart und schlank.
„Oh, komm, du meine Schöne,
du duftest wie ein Traum.
Ich möcht dich gerne küssen“,
sagt da der Gummibaum.
„Am liebsten würd ich baden,
in deinem feinen Duft,
der mich mit tiefem Sehnen
so lockend zu dir ruft.“
Da lacht die Hyazinthe
mit sanftem Spott im Ton.
„Du glaubst, ich kann dich lieben?“,
fragt sie mit leisem Hohn.
„Ich als zarte Blüte
und du als schnöder Baum?
Das passt nicht für die Liebe,
und das nicht mal im Traum.
Kurz nur ist das Leben.
Ein paar Tage, dann ist Schluss.
Ich hab dir nichts zu geben,
schon gar nicht einen Kuss.“
Die Hyazinthe redet
und redet immerzu.
Der Gummibaum, er leidet
und wünscht sich seine Ruh.
Er hat das mit der Liebe
sich anders vorgestellt.
Nun wünscht er sich nur eines:
Dass sie die Klappe hält.
© Elke Bräunling
Die erste Hyazinthe, Bildquelle © Pezibear/pixabay