Wetterfühligkeit – Oma und das „kranke“ Wetter
Wetterfühligkeit – Oma und das „kranke“ Wetter
Geschichte mit zwei Kurzfassungen in einfacher Sprache, Szenenspiel, Erklärversuch (einfach)
„Es gibt kein schlechtes Wetter – nur falsche Gedanken dazu.“
Oma spürt das Wetter – und zwar mit voller Wucht! Eine sommerliche Familiengeschichte in mehreren Varianten, mit einem liebevollen Augenzwinkern erzählt. Ideal auch für Senioren, als szenisches Spiel und zum Mitmachen.
Inhalt
Oma und das „kranke“ Wetter – Originalfassung
Oma und das komische Wetter – gekürzte einfachere Fassung
Oma und das Wetter – sehr vereinfachte kurze Fassung
Szenische Mini-Lesung
Wetterfühligkeit, ein kleiner, einfacher Erklärversuch
Oma und das „kranke“ Wetter
Sommererzählung zum Schmunzeln für die Familie – Wetterfühligkeit ist doch keine seltsame Krankheit. Oder?
„Das Wetter ist schuld“, sagt Oma und verzieht das Gesicht zu einer Grimasse. „Mein Kopf schmerzt! Oh, mein Kopf!“
Sie sagt es oft in diesem Sommer. Eigentlich jedes Mal, wenn sich das Regenwetter verabschiedet und einem kühlen Sonnentag mit leisem Wind Platz macht.
Das scheint Omas Kopf nicht leiden zu können, und auch Oma mag diesen Wetterwechsel nicht, denn er beschert ihr stets Kopfschmerzen. So quälend sind sie, dass sie das Haus nur ungern verlässt. Und weil sich regnerische Tage immer wieder mit kühlen, sonnigen Windtagen abwechseln, klagt Oma besonders häufig über Schmerzen. Und über das Wetter, das diese Kopfschmerztage bringt.
„Ich mag dieses kühle Sonnentage mit Wind besonders gut leiden. Da kann man prima draußen spielen und man muss nicht schwitzen“, sagt Sofie. Sie kann sich gar nicht vorstellen, dass dieses Wetter krank macht.
Auch Mama und Papa mögen die Sache mit Omas Sommer-Kopfschmerztagen nicht ganz glauben.
„Du solltest einfach nicht daran denken, dass heute ein Kopfschmerztag ist“, meint Mama vorsichtig, als Oma gerade die geplante gemeinsame Wanderung zum Heidelbeerkuchenfest wegen ihrer Wetterschmerzen absagt.
„Du könntest versuchen, erst gar nicht auf das Klima zu achten“, sagt Papa, der Omas Sohn ist und sich manchmal traut, die Wahrheit – oder was er dafür hält – zu sagen. „Es gibt kein schlechtes Wetter. Es gibt nur falsche Gedanken dazu.“
Da ist er bei Oma heute aber an der falschen Adresse. „Ihr meint, ich bilde mir das alles nur ein?“, schimpft sie. „Was seid ihr doch herzlos! Glaubt ihr etwa, ich freue mich über Kopfschmerzen?“
Auch Opa ist gekränkt. „Ein bisschen mehr Mitgefühl solltet ihr schon für eure Mutter haben“, murrt er. „Niemand sehnt sich Schmerzen herbei. Die ganze Nacht hat Oma gelitten.“
„Ich mag dieses kranke Wetter jetzt auch nicht mehr. Es ist doof“, sagt Sofie, die es nicht leiden kann, wenn es jemandem nicht gut geht. „Ich bleibe bei dir und erzähle dir eine Geschichte. Ein Bild male ich dir auch.“ Sie streichelt über Omas Kopf.
Oma lächelt. „Nein, mein Schatz. Wir machen es anders: Ihr geht wandern und ich nehme zwei Tabletten, trinke einen Gemüsesaft – und morgen bin ich wieder fit. Wenn ihr mögt, grillen wir dann im Garten. Es gibt Hamburger, Würstchen, Forelle, Grillgemüse und Kartoffelsalat. Was haltet ihr davon?“
„Viel!“, ruft Sofie, und auch Mama, Papa und Opa hören auf zu schmollen.
Es fühlt sich nämlich nicht gut an, wegen Wetterschmerzen miteinander zu streiten.
Am nächsten Tag ist dann auch alles wieder in Ordnung. Für Oma.
Nicht aber für Papa. Das kühle Windwetter hat nämlich einem schwülen Sonnentag Platz gemacht. Omas Kopf mag schwüles Wetter gut leiden. Papas Kreislauf aber nicht.
„Mir ist entsetzlich schwindelig und übel“, klagt er, als sie im Garten sitzen und feine Grillleckereien essen wollen. „Und essen kann ich schon gar nichts. Nicht mal riechen mag ich das Grillzeugs.“
„Mein armer Christian!“, sagt Oma und streicht Papa übers Haar. „Verzeih! Ich hatte ganz vergessen, dass du schwüle Luft nicht verträgst. Wie sehr lässt sie dich doch immer leiden!“
Papa nickt mit kläglicher Miene. „Ich hasse dieses schwüle Wetter“, murmelt er. „Oh, wie ist mir schwindelig!“
Sofie aber denkt an gestern und an Papas Ratschläge für Oma.
„Du könntest versuchen, gar nicht auf das Wetter zu achten“, wiederholt sie seine Worte vom Vortag. „Es gibt kein schlechtes Wetter. Es gibt nur falsche Gedanken dazu.“
Aber Papa hört ihr vor lauter Klagen nicht mehr zu, und Mama, Oma und Opa haben Mühe, ernst zu bleiben.
© Elke Bräunling
Kürzere, etwas einfachere Fassung
Oma und das komische Wetter
Eine Sommergeschichte zum Schmunzeln
„Das Wetter ist schuld!“, sagt Oma und fasst sich an den Kopf. „Oh, wie der wieder schmerzt!“
Das passiert in diesem Sommer oft. Immer, wenn nach Regenwetter die Sonne scheint und ein kühler Wind weht, bekommt Oma Kopfschmerzen.
„Ich finde dieses Wetter eigentlich schön“, sagt Sofie. „Da kann man draußen spielen, ohne zu schwitzen.“
Aber Oma kann mag an solchen Tagen nicht nach draußen gehen. Der Wind tut ihr nicht gut. Dann bleibt sie lieber im Haus und legt sich hin.
Auch Mama und Papa wissen nicht so recht, was sie davon halten sollen.
„Vielleicht hilft es, wenn du nicht immer an das Wetter denkst“, meint Mama vorsichtig.
„Oder du hörst einfach auf, dich zu ärgern“, sagt Papa. „Schlechtes Wetter gibt es nicht. Nur schlechte Gedanken dazu.“
Das ärgert Oma. „Ihr glaubt also, ich bilde mir das nur ein?“, fragt sie.
Auch Opa schüttelt den Kopf. „Ihr solltet ein bisschen mehr Mitgefühl haben“, bittet er. „Oma hat eine schlimme Nacht ohne Schlaf mit vielen Schmerzen gehabt.“
„Ich mag dieses Wetter jetzt auch nicht mehr“, ruft Sofie. „Ich bleibe bei dir, Oma, und erzähle dir eine Geschichte. Und ich male dir ein Bild.“
Oma lächelt. „Danke, mein Schatz. Aber ich habe eine Idee: Ihr geht heute wandern. Ich nehme meine Tabletten, trinke Gemüsesaft und morgen geht es mir besser. Dann grillen wir zusammen im Garten. Es gibt Hamburger, Würstchen, Fisch, Gemüse und Kartoffelsalat.“
„Jaaa!“, ruft Sofie. „Das wird toll!“
Auch Mama, Papa und Opa freuen sich. Es ist schön, wieder gute Laune zu haben.
Am nächsten Tag ist Oma wieder fit. Ihre Schmerzen sind wie weggeblasen.
Aber nun geht es Papa nicht gut. Es ist schwül und heiß geworden, und das mag sein Kreislauf gar nicht.
„Mir ist so schwindelig!“, klagt Papa, als sie grillen wollen. „Ich kann nichts essen. Nicht mal riechen mag ich das Zeug!“
„Oh, mein armer Junge!“, sagt Oma. „Das hatte ich ganz vergessen. Du verträgst die schwüle Luft ja nicht gut.“
„Ich hasse dieses Wetter!“, murmelt Papa und sieht ganz elend aus.
Sofie denkt an gestern. Was hat Papa zu Oma gesagt? Sie grinst.
„Papa, du könntest doch versuchen, nicht so viel an das Wetter zu denken. Es gibt kein schlechtes Wetter – nur falsche Gedanken dazu!“
Aber Papa hört ihr vor lauter Stöhnen gar nicht mehr zu. Und Mama, Oma und Opa müssen sich das Lachen verkneifen.
© Elke Bräunling
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Kürzere, sehr einfache Fassung
Oma und das Wetter
Eine Sommergeschichte zum Schmunzeln
Es ist Sommer.
Oma hat Kopfschmerzen.
„Das Wetter ist schuld“, sagt sie und stöhnt. „Wenn der Regen aufhört und der Wind kommt, tut mir der Kopf weh.“
Sofie schaut Oma an. „Arme Oma!“, sagt sie leise. „Ich mag dieses Wetter. Es ist kühl. Da kann ich gut draußen spielen.“
Aber Oma mag dieses Wetter nicht. Sie schüttelt den Kopf.
Mama meint: „Oma, denk nicht so viel ans Wetter. Dann geht es dir besser.“
Und Papa sagt: „Es gibt kein schlechtes Wetter. Nur falsche Gedanken dazu.“
Da wird Oma ein bisschen wütend. „Ich bilde mir das nicht ein!“, ruft sie. „Wo denkt ihr hin? Glaubt ihr, ich lüge euch an? Mein Kopf tut wirklich weh! Sehr.“
Opa nickt. „Oma hatte die ganze Nacht Schmerzen und keinen Schlaf“, sagt er. „Habt ein bisschen Verständnis!“
Sofie streichelt Omas Hand. „Ich bleibe heute bei dir. Ich male dir ein Bild. Und ich erzähle dir eine Geschichte.“
Oma lächelt. „Nein, mein Schatz“, antwortet sie. „Ihr geht wandern. Ich bleibe daheim. Ich nehme zwei Tabletten, trinke meinen Saft – und morgen grillen wir im Garten. Es gibt Würstchen, Gemüse, Forelle und Kartoffelsalat.“
„Juchhu!“, ruft Sofie.
Und alle freuen sich.
Am nächsten Tag scheint die Sonne.
Es ist warm und feucht.
Oma geht es wieder gut. Sie lacht.
Aber Papa sitzt im Schatten und stöhnt. Er sieht blass aus.
„Mir ist schwindelig“, sagt er. „Ich mag diese schwüle Luft nicht.“
„Mein armer Junge!“, sagt Oma. Sie streicht ihm zärtlich über die Stirn.
„Ich hatte ganz vergessen, dass du dieses Wetter nicht verträgst.“
Sofie schaut Papa an. Dann sagt sie leise die Worte, die Papagestern zu Oma gesagt hat: „Du könntest versuchen, nicht so viel ans Wetter zu denken!“
Aber Papa hört ihr nicht zu. Er klagt weiter.
Oma, Opa und Mama lächeln. Ganz leise.
© Elke Bräunling
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Szenische Mini-Lesung
Wenn Oma das Wetter fühlt
Rollen: Oma – Sofie – Papa – Mama – Opa – Erzähler(in)
⏱️ Dauer: 6–8 Minuten
Erzähler:
Ein Sommer mit vielen Wetterwechseln. Sonne, Regen, Wind – und mittendrin: Oma. Die spürt das Wetter mehr als ihr lieb ist …
Oma (fasst sich an den Kopf):
„Oh je! Das Wetter ist schuld! Mein Kopf – der brummt schon wieder!“
Sofie (neugierig):
„Aber Oma, draußen scheint doch die Sonne! Es ist ein schöner Tag. Willst du nicht mit uns spazieren gehen?“
Oma (seufzt):
„Sonne, ja – aber mit Wind. Und der Wind tut meinem Kopf nicht gut. Ich bleib lieber hier.“
Mama (vorsichtig):
„Vielleicht hilft es ja, wenn du nicht immer gleich an Kopfschmerzen denkst?“
Papa (nickt):
„Oder du denkst einfach gar nicht so viel über das Wetter nach. Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Gedanken dazu.“
Oma (verärgert):
„Ach so! Ihr meint also, ich bilde mir das alles nur ein?“ (schaut Papa streng an)
Opa (murrt von der Seite):
„Ein bisschen mehr Mitgefühl, bitte! Oma hatte eine schlimme Nacht!“
Sofie (eifrig):
„Ich mag das Wetter jetzt auch nicht mehr. Ich bleibe bei dir, Oma. Ich erzähl dir was – und ich male dir ein Bild!“
Oma (lächelt sanft):
„Danke, mein Schatz. Aber weißt du was? Ihr geht ruhig wandern. Ich nehme zwei Tabletten, trinke meinen Saft – und morgen bin ich wieder fit! Dann grillen wir im Garten!“
Papa, Mama und Sofie (rufen durcheinander):
„Jaaa! Hamburger! Würstchen! Kartoffelsalat!“
Erzähler:
Am nächsten Tag geht es Oma tatsächlich besser. Doch jetzt klagt jemand anderes …
Papa (sitzt elend da, stöhnt):
„Oh nein! Jetzt ist es so schwül … mir ist schwindelig … ich kann nicht mal was riechen!“
Oma (tätschelt ihm den Kopf):
„Mein armer Junge! Ich hab ganz vergessen, dass du schwüle Luft nicht verträgst.“
Sofie (grinst schelmisch):
„Papa … erinnerst du dich? Es gibt kein schlechtes Wetter … nur schlechte Gedanken dazu!“
Papa (murmelt mit verzogenem Gesicht):
„Ach ja … jetzt hör ich’s von dir auch noch …“
Mama, Oma und Opa (lachen leise)
Erzähler:
Und so lernen alle in der Familie: Wetter kann ganz schön anstrengend sein – aber mit einem Augenzwinkern wird alles leichter.
ENDE
🎭 Hinweis zur Aufführung:
* Für eine Seniorenrunde kann man jede Rolle mit einem kleinen Namensschild und einer passenden Geste (z. B. Kopftuch für Oma, Malkasten für Sofie) spielen.
* Ideal auch für Mehrgenerationen-Nachmittage oder kleine Mitmachtheater im Seniorenheim.
© Elke Bräunling
Wetterfühligkeit – Ein kleiner Erklärungsversuch
Wenn das Wetter den Körper spürbar macht
Was ist Wetterfühligkeit?
Manche Menschen merken es sofort:
Das Wetter verändert sich – und plötzlich tut der Kopf weh.
Oder es wird einem schwindelig.
Oder man fühlt sich traurig oder müde.
Das nennt man Wetterfühligkeit.
Der Körper reagiert auf das Wetter.
Das ist nicht gefährlich, aber oft unangenehm.
Wer spürt das Wetter?
Viele Menschen spüren das Wetter.
Besonders ältere Menschen.
Auch Menschen mit Kreislaufproblemen oder mit Schmerzen in den Gelenken.
Manche Kinder sind auch empfindlich.
Was fühlt man?
Wenn das Wetter sich ändert,
können verschiedene Beschwerden auftreten:
Kopfschmerzen
Schwindel
Schmerzen in den Gelenken
Müdigkeit oder schlechte Stimmung
Unruhe oder Druck im Kopf
Wann passiert das?
Vor allem, wenn das Wetter plötzlich wechselt.
Zum Beispiel:
Wenn es erst warm ist und dann kalt wird
Wenn ein Sturm kommt
Wenn es schwül ist
Wenn ein Gewitter in der Luft liegt
Was kann helfen?
Das kann bei Wetterfühligkeit helfen:
Viel Wasser oder Tee trinken
Ruhig bleiben und Pausen machen
Leichtes Essen
Ein Spaziergang an der frischen Luft
Ein warmer Schal oder eine Wärmflasche
Ein kühles Tuch auf die Stirn bei Kopfschmerzen
Tief durchatmen
Und, wichtig: Sich selbst ernst nehmen. Wetterfühligkeit ist keine Einbildung.
Du bist nicht allein
Viele Menschen kennen das.
Sie spüren das Wetter auch.
Wenn es dir also mal nicht gut geht:
Sei freundlich zu dir.
Mach es dir gemütlich.
Morgen ist vielleicht schon wieder alles gut.
© Elke Bräunling