Oma Krüger und der Weihnachtself*

Oma Krüger und der Weihnachtself

Adventsgeschichte zum Schmunzeln

Titel + Illustration alter fröhliche Frau blickt staunend aus dem Fenster, vor ihr steht ein netter kleiner Weihnachtself im SchneeEine wundersame Begegnung im Advent

„Manchmal genügt ein Augenzwinkern, und die Fantasie erwacht.“

Oma Krüger traut ihren Augen kaum: Ein echter Weihnachtself steht vor ihrem Fenster. Er zwinkert ihr zu, lächelt und spielt eine Melodie, die ihr Herz wieder jung werden lässt. Eine sanft humorvolle Adventsgeschichte über Fantasie, Staunen und die kleinen Wunder, die sich nur in dieser Zeit zeigen.
Mit einfacher Kurzfassung und Fragerunde

 

 

Oma Krüger und der Weihnachtself

Als Oma Krüger eines Abends aus dem Fenster blickte, sah sie einen Weihnachtself. Er stand unten auf der Straße und winkte zu ihr herauf.
„Huch!“ Voller Schreck rieb sie sich die Augen. Träumte sie dies oder spielte die Fantasie ihr einen Streich? Ach, vielleicht war es ja auch nur ein Weihnachtszwerg. Das war in Ordnung. Mit Zwergen kannte sie sich aus.
Wieder starrte sie auf die Straße hinaus.
In der Tat. Es war ein Elf und kein Zwerg und dieser Elf zwinkerte ihr zu. Sie sah es genau. Ganz genau.
„Meinst du mich, Herr Elf?“, fragte Oma Krüger vorsichtig.
Der Elf nickte und zwinkerte.
„Ich bin schon lange kein Kind mehr“, sagte Oma Krüger. „Die Kinder solltest du besuchen, gerade in dieser Zeit vor dem Fest. Ich habe mein Leben gelebt. Abenteuer und Märchen finden nur noch in meinem alten Kopf statt.“
Der Elf nickte wieder. Er lächelte, holte eine silberne Flöte aus seiner Tasche und spielte. Bridge over troubled water. Schön klang das. Schön verrückt.
Oma Krüger musste lachen.
„Du bist genau so verrückt wie ich alte Frau, du Elf!“, rief sie.
„Und du bist nicht alt!“, antwortete der Elf. „Auch wenn dein Körper … und deine Umwelt … dir etwas anderes sagen.“
„Oh nein. Ganz gewiss werden sie sagen, ich sei verrückt, wenn ich ihnen von deinem Besuch erzähle.“ Oma Krüger kicherte. „Das sagen sie immer, wenn sie die Dinge nicht begreifen.“
„Ja. Ja. Verrückt! Das ist eines der Worte, die nur ihr Menschen kennt. Das nenne ich verrückt. Hoho! Aber nun muss ich weiter. Ich wünsche dir eine gute Zeit und ein frohes Fest!“
Der Elf verneigte sich und im nächsten Moment war er verschwunden.
Oma Krüger blinzelte. Dann schüttelte sie verwirrt den Kopf. Hatte sie sich diese Begegnung nur eingebildet? Nein, den freundlichen Weihnachtself hatte sie genau so wirklich gesehen wie im letzten Jahr das Einhorn mit den Silberglöckchen und im Jahr davor den Mitternachtstanz der Rentiere. In der Weihnachtszeit war schließlich alles möglich.

© Elke Bräunling

Illustration alter fröhliche Frau blickt staunend aus dem Fenster, vor ihr steht ein netter kleiner Weihnachtself im Schnee

 

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Kurzfassung

Oma Krüger und der Weihnachtself

Kurze Geschichte in einfacher Sprache

Oma Krüger blickt eines Abends aus dem Fenster.
Unten auf der Straße steht ein kleiner Weihnachtself. Er winkt ihr zu.
Zuerst glaubt Oma Krüger, sie hätte sich verguckt.
Doch der Elf bleibt stehen, lächelt und zwinkert ihr freundlich zu.
„Meinst du wirklich mich?“, fragt sie.
Der Elf nickt.
Oma Krüger sagt, dass sie doch kein Kind mehr sei.
„Kinder solltest du besuchen! Die freuen sich über Elfen.
Ich bin alt. Abenteuer gibt es für mich nur noch in Gedanken.“
Der Elf schüttelt den Kopf.
Er holt eine silberne Flöte hervor
und spielt eine wunderschöne Melodie.
So schön, dass Oma Krüger lachen muss.
„Du bist verrückt“, ruft sie.
„Und du bist nicht alt!“, antwortet der Elf.
Dann sagt er, dass Menschen oft etwas „verrückt“ nennen,
nur weil sie es nicht verstehen.
Zum Abschied wünscht er ihr ein schönes Weihnachtsfest …
und im nächsten Moment ist er verschwunden.
Oma Krüger lächelt.
Vielleicht denkt jemand, sie hätte sich nur etwas eingebildet.
Aber sie weiß es besser:
In der Weihnachtszeit ist alles möglich.
Auch ein Besuch von einem echten Weihnachtself.

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Fragerunde

1 Glauben Sie, dass Erwachsene manchmal zu wenig Fantasie haben?
2 Haben Sie selbst schon etwas erlebt, das „wie ein kleines Wunder“ wirkte?
3 Welche Begegnungen in der Adventszeit haben Sie nie vergessen?
4 Spielt Fantasie in Ihrem Leben heute noch eine Rolle?
5 Welche Musik erinnert Sie an frühere Weihnachten?
6 Was würden Sie tun, wenn plötzlich ein „Weihnachtself“ vor Ihrem Fenster stünde?
7 Wie wichtig ist es, im Alter noch staunen zu können?
8 Ja, und ist Ihnen vielleicht auch einmal einen Weihnachtself begegnet?

 

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