Hexenschuss und Käsekuchen
Hexenschuss und Käsekuchen
Fröhliche Geschichte für Groß und Klein
„Lachen hilft, doch wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“
Wenn Kinder, Großeltern und ein Hexenschuss aufeinandertreffen, ist Chaos vorprogrammiert – besonders dann, wenn Oma mit trockenem Humor reagiert.
Diese heitere Geschichte erzählt von kleinen Wehwehchen, großen Gesten und der wunderbaren Fähigkeit, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen.
Mit Kurzfassung in einfacher Sprache und Fragerunde.
Hexenschuss und Käsekuchen
Marie war sehr gut gelaunt heute. Und zu Streichen aufgelegt war sie auch.
„Ich bin der böse Fratzengeist, der dir gleich in den Popo beißt!“, sang sie und tanzte um ihren Großvater herum.
„Was bist du? Ich höre wohl nicht richtig! Und beißen willst du mich? Na warte!“
Opa Paul sprang auf und jagte seine Enkelin durchs Wohnzimmer immer rund um den großen Esstisch. Plötzlich zuckte er zusammen. Nein, irgendetwas zuckte in ihm. In seinem Rücken, dem verlängerten, um es genau zu sagen.
„Au! Autsch!“, heulte er los und hielt sich die schmerzende Stelle. „Das tut weh!“
Mühsam humpelte er zu seinem Sessel zurück und ließ sich in die weichen Polster fallen.
„Oma, Oma!“, schrie Marie. „Du musst kommen! Opa stirbt!“
„Blödsinn!“, schimpfte Opa. „Mach Oma doch keine Angst! Mich hat bloß die Hexe geschossen! Verflixt tut das weh!“
„So schnell stirbt man nicht“, rief Oma da auch schon von ihrem Arbeitszimmer her. Dann aber kam sie doch.
„Eine Hexe?“, erkundigte sie sich. „Sag bloß, Geister sind unterwegs?“
Opa stöhnte nur und Marie deutete aufgeregt auf Opas Hinterteil. „Da! Der Opa ist krank.“
Oma grinste. „Ach was, das wird schon wieder. Unkraut vergeht nicht“, meinte sie und Marie wunderte sich. Wie leichtfertig Oma mit Opas Schmerzen umging!
„Wir müssen ihm helfen!“, rief sie aufgeregt.
Oma nickte. „Machen wir! Gleich reibe ich Opas Rücken mit Wärmesalbe ein. Die hilft immer.“
„Und wer verjagt die Hexe?“, erkundigte sich Marie.
„Die Hexe?“, fragte Oma. „Habt ihr sie denn noch nicht eingefangen? Oh je! Schleicht dieses gemeine Biest womöglich noch durchs Haus?“
Mit einem Satz sprang Marie auf den Schoß des Großvaters. Der schrie auf, vor Schreck und noch mehr vor Schmerz.
„Oma, du musst sie fangen“, rief Marie mit Entsetzen in der Stimme.
„Oh!“ Oma grinste wieder. „Das wird nicht schwierig sein. Ich glaube, da muss ich gleich einmal den Käsekuchen anschneiden. Vielleicht lässt sich die Hexe damit in die Küche locken.“
Hm. Käsekuchen? Für die Hexe? Was für eine Verschwendung!
Marie und Opa sahen sich an.
„Hol du lieber die Salbe, und wir passen inzwischen auf den Käsekuchen auf, nicht wahr Marie?“, schlug Opa vor. „Komm, hilf mir hoch!“
Marie fasste Opa bei den Händen und zog. Das war schwerer als gedacht, deshalb musste Oma mithelfen. Gemeinsam schafften sie es, ihn aus dem Sessel zu hieven und in die Küche zu begleiten.
Die Hexe ward dann nicht mehr gesehen an diesem Nachmittag. Die Drei ließen sich den Kuchen schmecken, bis kein Krümel mehr übrig blieb. Einen so leckeren Käsekuchen nämlich hätte diese unselige Hexe auch wahrlich nicht verdient.
© Elke Bräunling

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Kurzfassung
Hexenschuss und Käsekuchen
Kurze Fassung in einfacher Sprache
Marie ist bester Laune und ärgert ihren Opa mit einem wilden Geisterspiel.
Opa Paul spielt mit, bis ihn plötzlich ein heftiger Schmerz im Rücken erwischt.
„Hexenschuss!“, jammert er laut.
Hexe? Hier ist eine Hexe?
Marie ist entsetzt und ruft nach Oma.
Doch Oma bleibt erstaunlich gelassen.
Sie nimmt Opas Klagen nicht allzu ernst und scherzt über Hexen im Haus.
Dann aber hilft sie Opa doch: Mit Wärmesalbe und Käsekuchen.
Marie glaubt fest daran, dass eine Hexe schuld ist an Opas Schmerzen.
Oma hingegen ist überzeugt: Wenn man die Hexe mit Käsekuchen lockt, verschwindet sie von ganz allein.
Am Ende sitzen alle drei zusammen in der Küche.
Der Hexenschuss ist zwar noch da, die Hexe aber ist verschwunden.
Und der Käsekuchen? Der auch.
Bis auf den letzten Krümel.
Fragerunde
1. Spielen & Toben
• Haben Sie auch mit Kindern oder Enkeln getobt?
• Ist dabei schon einmal etwas schiefgegangen?
2. Kleine Wehwehchen
• Kennen Sie Rücken- oder Hexenschuss-Schmerzen?
• Was hat Ihnen dagegen geholfen?
3. Humor im Alltag
• Finden Sie es gut, wenn man Beschwerden mit Humor nimmt?
• Oder brauchen Sie dann eher Ruhe und Ernst?
4. Omas & Opas
• War in Ihrer Familie jemand eher streng oder eher spaßig?
• Wer hat wen nicht so ganz ernst genommen?
5. Kuchen & Trost
• Welcher Kuchen tröstet Sie am besten?
• Haben Sie schöne Erinnerungen an gemeinsames Backen oder Essen?

